„Es kann nicht sein, dass beim bundesweiten Ausbau der Kleinkinderbetreuung auf das enorm erfolgreiche Modell der Tagesmütter vergessen wird“, reagiert das NÖ Hilfswerk, Österreichs größter Anbieter von Tagesmüttern, auf die Ankündigung der Frauenministerin, die Bundesförderung für Kinderbetreuung auf institutionelle Einrichtungen zu beschränken. „Allein in Niederösterreich entscheiden sich über 5.500 Familien bewusst für eine Tagesmutter. Diesen Bedarf zu übersehen ist kurzsichtig und benachteiligt jene Eltern, die die familienähnliche Betreuung einer Tagesmutter schätzen“, so LAbg. Michaela Hinterholzer, Präsidentin des NÖ Hilfswerks im Mostviertel.
„Wir fordern eine Gleichbehandlung der unterschiedlichen Betreuungsmodelle und die Gewährleistung der Wahlfreiheit für die Eltern!“
Gerade für Kleinkinder unter 3 Jahren ist das Modell der Tagesmutter-Betreuung besonders geeignet: Rahmenbedingungen wie die Betreuung in der Kleingruppe, das Eingehen auf individuelle Bedürfnisse und die pädagogisch ausgebildete Tagesmutter als konstante Bezugsperson fördern nachgewiesener maßen die Entwicklung in den ersten Lebensjahren. Allein beim NÖ Hilfswerk werden über 1.300 Kinder unter 3 Jahren regelmäßig von einer Tagesmutter betreut. „Mit einer erweiterten Förderung könnten wir im Sinne der Eltern noch mehr in Qualitätssicherung und Ausbau der Kinderbetreuung durch Tagesmütter investieren“, so Michaela Hinterholzer.
Das Hilfswerk ist der größte Anbieter von privater Kinderbetreuung in Niederösterreich: 1.000 Tagesmütter und 100 Mobile Mamis betreuen hier über 5.000 Kinder. 2007 feiert das Tagesmutter-Modell, das vom NÖ Hilfswerk und dem Land Niederösterreich initiiert wurde, sein 25jähriges Jubiläum. „Die individuelle Betreuung und die zeitliche Flexibilität erleichtern vielen niederösterreichischen Familien den Alltag“, so Hinterholzer abschließend.