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Bezirk Amstetten ist Vorreiter auf dem Weg zur sozialen Modellregion

Jahrelange Bemühungen sichern nun dem Mostviertel eine soziale Vorreiterrolle in Niederösterreich. Landesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner hat den Bezirk Amstetten im Rahmen einer landesweiten Initiative zur sozialen Modellregion ausgerufen. In einem Pilotprojekt werden Gemeinden, Pflegeeinrichtungen, Hilfsdienste, Freiwillige und viele andere Sozialeinrichtungen vernetzt, das "Altern" wird erstmals öffentlich in einem breit angelegten Prozess thematisiert und mittelfristig werden auch neue Wege der Pflege und Betreuung bis ins hohe Alter beschritten.

Die Ausgangssituation, die zum Projekt geführt hat umreißt Mikl-Leitner klar: "Der demographische Wandel und die Veränderungen in der Familien– und Sozialstruktur sind vor allem in den Gemeinden schon sicht- und spürbar. Und jedes zweite Kind, das heute zur Welt komme, habe eine Lebenserwartung von 100 Jahren. Aber auf Ortsebene da sind auch die Lösungen zu finden, weil man sich hier noch kennt und auch das Freiwilligenwesen funktioniert. Und deswegen wird in den Gemeinden begonnen und hier das Wohnen im Alter bzw. das Altern in ge"wohnt"ter Umgebung thematisiert.

Die Bemühungen im Mostviertel reichen unterdessen schon über 3 Jahre zurück. "Mit betreubarem Wohnen sind wir eingestiegen." blickt LAbg. Michaela Hinterholzer auf die Anfänge. "Heute sind wir soweit, dass wir sagen: Altern braucht einen umfassenden Ansatz, der schon bei den Übergangsphasen vom Erwerbsleben in den Ruhestand beginnt, wo Eigenvorsorge und Selbstverantwortung thematisiert wird, wo Pflege zu Hause in der Familie mit Unterstützung der Hilfsdienste groß geschrieben wird und wo auch ein Auffangnetz mit betreubarem Wohnen, mit Tagesbetreuung, mit Übergangspflege und Pflegeheimen jederzeit verfügbar ist.

Und dazu wird man nun im Mostviertel einen proaktiven Weg auf mehreren Ebenen beschreiten. "Denn es geht um Menschen und um vielfältige teilweise auch sehr individuelle Bedürfnisse, die organisatorisch nicht so einfach über einen Kamm geschoren werden können." meint DI Johannes Pressl, der die Aktivitäten in der Region koordiniert.
Die Gemeinden werden zuerst einmal gemeinsam mit dem Regionalverband und der NÖ.Dorf-&Stadterneuerung für das Thema sensibilisiert und in jeder Gemeinde soll in den nächsten 2 Jahren ein Prozess der sozialen Dorferneuerung gestartet werden. Ein Sozialkoordinator wird in den Gemeinden installiert.
Parallel dazu werden die Angebote in der Region vernetzt. "Wir setzen uns einfach mit den Sozial- und Pflegeorganisationen zusammen und haben in den ersten Gesprächen schon bemerkt, dass durch Informationsaustausch auch einige Herausforderungen leichter lösbar sind.
Und drittens wollen wir auch neue Wege des "Alterns in Würde" beschreiten, meint Pressl. Betreubares Wohnen in den Gemeinden, eingebettet in das örtliche Gesellschaftsleben ist ein Baustein dazu.

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